Die Meldungen zum Wetter und zum Klima sind, für sich genommen, nicht sonderlich kontrovers.

Mal sprechen die Warner, mal gibt es einfach nur Fakten und Zahlen.

Wünschenswert wären natürlich Fakten und Klimaerwärmungstheorien in einem Artikel...

Etwas interessanter wird die Berichterstattung in den Medien, wenn man über einen gewissen Zeitraum die Meldungen miteinander vergleicht.

Und natürlich auch die Formulierungen.

Hatte man sich schon an Ausdrücke wie globale Erwärmung oder Erderwärmung oder Klimaerwärmung gewöhnt, ist etwa seit Clima-Gate vereinzelt die Rede davon, wie man den Klimawandel bekämpfen kann.

Hier mal wieder einfach nur Fakten. Bis dann wieder Warnungen kommen. Oder eine neue Sau durch's Dorf getrieben wird. Vielleicht 'Klimawandel begünstigt Erdbeben und Schweinegrippe'? 'Selbst naturgemäß friedliebende Muslime von vom Menschen verursachten Föhn so genervt, dass sie alles in die Luft sprengen wollen?' Oder:

Flugverkehr für Klimawandel, Vogel- und Schweinegrippe verantwortlich, landende Flugzeuge verursachen Erdbeben: Muslimische Umweltaktivisten versuchen selbst unter Gefährdung des eigenen Lebens, Erde durch Reduktion des Flugverkehrs zu retten.

***

BILD: Der Endlos-Winter – die Bilanz

Kälte, Schnee, Eis – manche sind genervt, andere lieben es. Noch ist der Endlos-Winter nicht vorbei. Die Bilanz:

Dr. Karsten Brandt von „donnerwetter.de“: „Es wird einer der schlimmsten und längsten Winter seit über 40 Jahren.“ Denn große Teile Deutschlands sind noch immer von Schnee bedeckt und werden es vermutlich auch bis nach Mitte Februar bleiben.

Brandt: „Damit werden wir auf über 65 Schneetage kommen. Das gab es zuletzt 1963.“

Messlatte ist natürlich der Katastrophenwinter von 1978/79. Aber der sorgte in erster Linie nur im Norden für Chaos. Die restlichen Teile der Bundesrepublik kamen damals relativ glimpflich davon.

Die Temperaturen sind in diesem Jahr extrem. Der Januar war im Durchschnitt drei Grad zu kalt. Der „donnerwetter.de“-Chef: „Der Dezember war durchschnittlich und der Februar wird vermutlich leicht zu kalt sein. Insgesamt wird wohl auch ein um zwei Grad zu frostiger Winter dabei herauskommen.“ Dabei werden jetzt schon am Rhein bis zu zehn Grad Wärme gemessen.

Die Schneemengen der letzten Monate sahen zwar gewaltig aus, sind aber nicht ungewöhnlich.
Karsten Brandt: „Wenn der Wind den Schnee nicht zu riesigen Wehen angehäuft hat, dann kommt man auf eine Menge von 20 bis 30 Zentimeter im Flachland. Das kann alle zehn Jahre passieren.“
Und obwohl den schnee-entwöhnten Menschen die Mengen auf ihren Autos, Gehwegen und Straßen schier monströs erschienen, hatten wir diesmal weniger Niederschläge als in milden Wintern. Brandt: „50 Zentimeter Schnee sehen einfach viel mehr aus als 50 Zentimeter versickernder Regen.“

Nach Angaben des Meteorologen sind kalte Winter mit Schnee immer niederschlagsärmer als milde Winter:
„Tiefs aus dem Westen bringen milde Atlantik-Luft und Regen. In diesem Jahr wurden sie aber von dem Kälte-Hoch aus dem Osten blockiert.“

Die Sonnen-Bilanz für den Winter 2009/10 ist katastrophal.
Brandt: „Meist war der Himmel bedeckt oder wolkig. Kaum kam einmal die Sonne heraus, so dass man vermutlich nur auf zehn bis 15 echte Sonnen-Stunden kommt.“
Der harte Winter kann den Menschen in Form von Heizkosten ganz schön ans Geld gehen. Bei rund 20 Prozent dürfte die durchschnittliche Steigerung liegen.

Die Schadensbilanz durch Verkehrs-Unfälle ist noch nicht bekannt.
Erst allmählich laufen Meldungen beim Statistischen Bundesamt in Wiesbaden ein. Aber sie dürfte eine deutliche Steigerung aufweisen. Ebenso die Krankenhausstatistik. Vermutet wird eine deutliche Zunahme der Herzinfarkte und Schlaganfälle durch Kältestress.