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  1. #1
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    Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    Aber alles nicht so schlimm:

    Die EU-Kommission kündigte die Entsendung eines Experten an.

    Die USA riefen zu einer "raschen Wiederherstellung von Frieden und Ordnung" in den Unruheregionen auf.

    Und die deutsche Bundesregierung appellierte an beide Seiten, die Gewalt einzustellen.

    Na, dann wird ja alles sicher bald gut...


    BILD berichtet:

    Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg[NEWSBREAK][/NEWSBREAK]

    Kirgisen jagen Usbeken

    Mehr als 100 Tote +++ 1250 Verletzte +++ 75 000 Usbeken auf der Flucht +++ Regierung verhängt Kriegsrecht

    Es sind die schwersten Unruhen zwischen Kirgisen und Usbeken seit 20 Jahren! Bei den Ausschreitungen wurden mindestens 100 Menschen getötet, mehr als 1250 verletzt.

    BLUT AUF DEN STRASSEN DER ZENTRALASIATISCHEN EX-SOWJETREPUBLIK!

    Die dritte Nacht in Folge lieferten sich rivalisierende Volksgruppen im Süden des Landes schwere Straßenschlachten. Die Regierung verhängte eine 24-stündige Ausgangssperre in den betroffenen Regionen.

    75.000 Usbeken flohen aus der zweitgrößten Stadt Osch, nachdem bewaffnete Banden sie angegriffen und ihre Häuser niedergebrannt hatten. Sie versuchen, über die Grenze nach Usbekistan zu kommen.


    USBEKIN: „SIE TÖTEN USBEKEN WIE DIE TIERE“

    „Gott hilf uns“, flehte eine usbekische Menschenrechtsaktivistin. „Sie töten uns wie die Tiere.“ Fast ganz Osch stehe in Flammen. „Wir brauchen Russland. Wir brauchen Truppen. Wir brauchen Hilfe.“

    In dem Gebiet um Osch und Dschalalabad gehört etwa die Hälfte der Bevölkerung der usbekischen Volksgruppe an, im ganzen Land sind es knapp 15 Prozent der Bevölkerung.

    Zuvor hatte die ehemalige Sowjetrepublik Russland vergeblich um Militärhilfe gebeten. Kurz nach Russlands Absage verhängte die kirgisische Regierung das Kriegsrecht und erlaubte den Soldaten, in den Regionen unter Ausnahmezustand scharf zu schießen.

    Die deutsche Bundesregierung appellierte an beide Seiten, die Gewalt einzustellen.

    In Osch, der früheren Hochburg von Ex-Präsident Kurmanbek Bakijew und zweitgrößten Stadt des Landes, sowie der Umgebung hatten sich seit Donnerstagabend Angehörige der usbekischen Minderheit und Kirgisen schwere Kämpfe geliefert.

    Um der Lage wieder Herr zu werden, mobilisierte die Regierung zudem alle Reservisten der Armee im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Diese sollten sich am Sonntag bis 15.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) melden, ordnete das Verteidigungsministerium an.


    Die Behörden begannen damit, Verletzte aus der Region auszufliegen. Auch in Moskau landete ein Rettungsflugzeug mit Schwerverletzten aus Osch. Beobachter sprachen von einer „humanitären Katastrophe“ und Zuständen wie im Krieg.

    Es drohe eine Hungerkatastrophe. Beobachter machen Anhänger des gestürzten Präsidenten Bakijew für das Blutvergießen verantwortlich. Die Unruhe-Region ist die Heimat von Bakijew, der nach einem Volksaufstand mit vielen Toten in Weißrussland Asyl erhalten hatte.[/B]

    Die Kirgisen stellen mit insgesamt fast 70 Prozent der 5,3 Millionen im Land lebenden Menschen die Bevölkerungsmehrheit. Sowohl der entmachtete Präsident Bakijew als auch seine Widersacherin Otunbajewa sind Kirgisen. Seit den Protesten gegen Bakijew im April ist das verarmte Land nicht zur Ruhe gekommen, ein Bürgerkrieg wird befürchtet.

    ***

    krone.at spricht sogar von einem 'großen Schlachten' und von 'ethnischen Säuberungen':

    'Grosses Schlachten'

    "Ethnische Säuberungen" in Kirgistan

    In dem von blutigen Unruhen erschütterten Süden der zentralasiatischen Republik Kirgistan ist die Lage weiter gespannt. Offenbar versuchen die Kirgisen derzeit, die Angehörigen der usbekischen Minderheit zu vertreiben. Eine Menschenrechtsorganisation erklärte, Menschen würden regelrecht "geschlachtet". Tausende usbekische Frauen und Kinder flüchteten an die nahe gelegene Grenze.

    Die Grenze wurde jedoch von der usbekischen Seite nicht geöffnet. In Kirgistan sind knapp 14 Prozent der Bevölkerung Usbeken. Das usbekische Außenministerium verurteilte die Gewalt scharf und sprach von "Pogromen". Friedliche Menschen würden ermordet. Es handle sich um "organisierte, kalkulierte und provokative" Gewalt, die den ethnischen Konflikt anheizen und die usbekische Minderheit zur Flucht antreiben solle.

    In einem Dorf im Süden von Kirgistan haben Kirgisen etwa 30 Mitbürger usbekischstämmigen Minderheit getötet. Ein Militärsprecher sagte, die blutigen Ausschreitungen hätten sich am Sonntag im Dorf Susak in der Region Jalalabad ereignet. Ein weiteres usbekisches Dorf, Dostuk, sei von kirgisischen Angreifern angezündet worden. Die Zahl der Opfer dort sei jedoch unklar.

    Beobachter sprachen von einer "humanitären Katastrophe" und Zuständen wie im Krieg. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte, in den usbekischen Stadtteilen von Osch - einer Hochburg des autoritären Ex-Präsidenten Kurmanbek Bakijew - würden Menschen regelrecht "geschlachtet". Derzeit gebe es keinen sicheren Weg zum Flughafen. In Osch landete unterdessen aber ein Flugzeug aus der Hauptstadt Bischkek mit Medikamenten, Lebensmitteln und Kleidung. Die Behörden begannen damit, Verletzte aus der Region auszufliegen.


    Ganze Wohnviertel wurden zerstört

    Bei den Kämpfen zwischen Kirgisen und Usbeken waren in Osch ganze Wohnviertel zerstört und geplündert worden. Auch am Sonntag brannten nach Angaben des Zivilschutzes viele Gebäude. In Jalalabad waren am Sonntag Schüsse zu hören. Im nahe gelegenen Dorf Basar-Kurgan zogen nach Angaben eines örtlichen Aktivisten bis zu 400 Usbeken durch die Straßen und stürzten Autos um. Ein Polizist sei getötet worden. Bewohnern zufolge trafen inzwischen bewaffnete Kirgisen aus der Umgebung in dem Dorf ein.

    Der Konflikt hatte sich zuletzt auch auf Jalalabad und andere Orte ausgeweitet. Seit Donnerstag kamen bei den Straßenschlachten nach offiziellen Angaben mehr als 100 Menschen ums Leben, über 1.000 weitere wurden verletzt. Das Hochgebirgsland an der Grenze zu China kommt seit dem Sturz Bakijews Anfang April nicht zur Ruhe.


    Teilmobilisierung der Streitkräfte

    Die Übergangsregierung in Bischkek hatte die Teilmobilmachung der Streitkräfte angeordnet und Sicherheitskräften per Dekret den Einsatz von Waffen erlaubt. "Wenn wir keine angebrachten und wirksamen Maßnahmen ergreifen, werden sich die Ausschreitungen ausweiten", hieß es Samstagabend. Das Militär errichtete daraufhin in Osch und Jalalabad zahlreiche Posten mit Soldaten. "Gewalt, Plünderungen und Massaker haben zugenommen", hieß es. Man setze die Maßnahmen, um "die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten, das System zu schützen und die Ordnung wieder herzustellen".

    Um wieder Herr der Lage zu werden, mobilisierte die Regierung alle Reservisten der Armee im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Eine 24-stündige Ausgangssperre in den betroffenen Regionen im Süden des Landes wurde ebenfalls verhängt. In Osch und den benachbarten Distrikten Karasu und Arawan gelte rund um die Uhr ein Ausgangsverbot, erklärte das Innenministerium am Sonntag.


    Schwerste Ausschreitungen seit Bakijews Sturz

    Bei den Gewaltexzessen handelt es sich um die schwersten Ausschreitungen seit dem Sturz von Präsident Bakijew vor zwei Monaten. Übergangsregierungschefin Rosa Otunbajewa machte auch Anhänger Bakijews für das Blutvergießen verantwortlich.

    Kirgistan hofft derzeit auf internationale Hilfe sowie den militärischen Beistand Russlands. Moskau hat allerdings die Bitte Otunbajewas, Truppen in die ehemalige Sowjet-Republik zu entsenden, abgelehnt. "Das ist ein interner Konflikt und Russland sieht die Voraussetzungen noch nicht gegeben, sich an einer Regelung zu beteiligen", erklärte eine Sprecherin von Präsident Dmitri Medwedew.

    Russland hat aber zum Schutz seiner eigenen militärischen Einrichtungen Truppen nach Kirgistan geschickt. Ein Bataillon russischer Fallschirmjäger sei am Sonntag in dem Land eingetroffen, zitierte die russische Agentur Interfax eine namentlich nicht genannte Person, die für Sicherheit zuständig ist. "Der Auftrag der Einheit, die angekommen ist, ist es, die Verteidigung der russischen Militäreinrichtungen zu verstärken und die Sicherheit der russischen Militärangehörigen sowie deren Familien zu gewährleisten."


    EU-Kommission entsendet Experten

    Die EU-Kommission kündigte die Entsendung eines Experten an. Die USA riefen zu einer "raschen Wiederherstellung von Frieden und Ordnung" in den Unruheregionen auf. Washington unterstütze sämtliche Bemühungen der UNO und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die Stabilität in dem Land wieder herzustellen, erklärte US-Außenamtssprecher Philip Crowley.

    ***

    Wikipedia: Religionen in Kirgisistan - Islam

    Der Islam wurde im 8. Jahrhundert unter den Kirgisen verbreitet. Die neue Religion wurde mit alten traditionellen Bräuchen vermischt. Der russische Forscher Valihanov schrieb, dass der Islam „nur eine Umhüllung, die über alte schamanistische Glaubensinhalte gelegt wurde“ sei.

    In den 1920er Jahren sprach die Kommunistische Partei von Gemeinsamkeiten des Sozialismus und des Islam. Dennoch organisierte sich eine Sufi-Bruderschaft gegen die neuen Machthaber. Sie gründeten die Rebellengruppe der Basmatschen. Der Bewegung schlossen sich auch viele Bauern an, die die Verstaatlichung ihrer Felder verhindern wollten. Bald wurde die Bewegung jedoch zerschlagen und der staatlich verordnete Atheismus wurde eingeführt. Moscheen und Koranschulen wurden geschlossen. Die alten Traditionen konnten aber erstaunlicherweise überleben.

    Heute ist der Islam in Kirgisistan eher tolerant. Man versteht den Glauben mehr als Tradition. Nach der Unabhängigkeitserklärung kam es zur Gründung diverser islamistischer Parteien, die von 1992 bis 1997 einen Bürgerkrieg auslösten. Seit dem ist die Islamische Wiedergeburt die einzig legale islamische Partei Kirgisistans.

  2. #2

    AW: Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    Die Usbeken sind überwiegend sunnitische Muslime hanafitischer Rechtsschule.
    >> http://de.wikipedia.org/wiki/Usbeken#Religion <<

    Die Kirgisen gehören seit dem 18./19. Jahrhundert dem Islam an. Doch haben zahlreiche schamanistische Traditionen überdauert.
    >> http://de.wikipedia.org/wiki/Kirgisen#Religion <<

    Ist das nun eine innerislamische Unruhe unterschiedlicher islamischer Völker? Oder gehts da um was ganz anderes?

  3. #3
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    AW: Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    In der Welt wurde dazu schon wieder der Kommentarbereich gesperrt.

    Komisch, dass es man mittlerweile zu 1001% davon ausgehen kann, dass wenn es zu Pogromen, Vertreibungen, Massenmorden und ethnischen Säuberungen kommt, immer irgendwie der Islam beteiligt ist.

  4. #4

    AW: Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    Zitat Zitat von Tempelritter Beitrag anzeigen
    In der Welt wurde dazu schon wieder der Kommentarbereich gesperrt.

    Komisch, dass es man mittlerweile zu 1001% davon ausgehen kann, dass wenn es zu Pogromen, Vertreibungen, Massenmorden und ethnischen Säuberungen kommt, immer irgendwie der Islam beteiligt ist.
    Kommt drauf an, wie eng man den Begriff Ethnische Säuberungen definiert.

    Wenns um martialisches Abschlachten etc geht , könntest du richtig liegen.

    Wenn du den Rahmen weiter steckst, zb auch Impfungen, Bisphenol A, Chemtrails bis hin zu Staatsverschuldungen etc mit einbeziehst, wird das Bild konturloser, diffuser, aber zahlenmäßig größer.

  5. #5
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    AW: Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    Es geht dort nicht um Religion der Artikel deutet es doch an es geht um macht .Einfache rechnung die anhänger des alten präsidenten
    der sehr russland freundlich , Zetteln Bürgerkriegsähnliche aufstande
    an Verunsichren somit die Bevökerung die Mehrheitlich hinter der Neuen Präsidentin steht. Also nachdem Motto seht nur die kann ja nicht mal die öffentliche Ordnung aufrechterhalten und sowas soll unser Land regieren?
    Das Kalkül dahinter ist natürlich die Regierung bloss zu stellen und den alten Präsidenten der von Russland unterstützt wird wieder ins amt zu bringen.Desalb schickt Russland auch keine Soldaten.

  6. #6
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    Up: Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    Official death toll in Kyrgyzstan ethnic clashes tops 170

    [...]
    Die ethnischen Konflikte in Kirgisistan zeigen keine Anzeichen für ein Abflauen, mit nun über 170 bestätigten Toten und 1.800 Verletzten. Da die Mehrheit der in diesen ethnischen Konflikt verwickelten Kirgisen und Usbeken Muslime sind, bedeutet dies, dass sie ihre Toten innerhalb von 24 Stunden begraben müssen. Viele fürchten, die Wahrheit über die wirkliche Zahl der Todesopfer in diesen Auseinandersetzungen könnte ebenfalls für immer begraben werden. Die Chefin der Übergangsregierung, Rosa Otunbajewa, hat offiziell angekündigt, dass Mittwoch, der 16. Juni ein nationaler Trauertag werden soll.
    [...]

  7. #7
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    Up: Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    NZZ: «Maskierte fuhren herum und schossen auf Passanten»

    [...]

    In Usgen bei Osch haben usbekische Bewaffnete eine Tankstelle unter ihre Kontrolle gebracht und drohen sie zu sprengen. [...]

    Nach Angaben des Uno-Flüchtlingswerks UNHCR wurden durch die Eruption der Gewalt in Südkirgistan in wenigen Tagen 275.000 Menschen zur Flucht getrieben, in der Mehrzahl Angehörige der usbekischen Minderheit, aber auch Angehörige der kirgisischen Mehrheit oder etwa auch Chinesen. 75.000 Flüchtlinge gelangten über die Grenze nach Usbekistan. Seit Montag ist aber die Grenze geschlossen. Die Flüchtlinge stecken somit im Grenzraum fest, wenn sie nicht versuchen, wieder nach Hause zu gelangen oder an einen andern Ort in Kirgistan.



    Über ein konkretes Beispiel einer solchen Flucht berichtet im Gespräch mit NZZ Online Siroco Messerli, Projektleiter des Hilfswerks Helvetas in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek. Er steht in Kontakt mit lokalen Mitarbeitern im Süden. Er gibt Auskunft über die Methoden der Provokateure, die Gewalt und Hass gezielt schürten. An eine schnelle Beruhigung der Lage glaubt er nicht, zumal ein schnelles Eingreifen von aussen – die kirgisische Regierung hat um Beistand nachgesucht – anscheinend nicht zu erwarten ist. --

    Interview: Der Kirgistan-Spezialist Siroco Messerli über Gerüchte und Gewalt


    NZZ Online: Wie ist es eigentlich losgegangen?

    Siroco Messerli: [...] Um 21 Uhr ging er nach Hause, alles war ruhig. Um 23 Uhr wurde geschossen und Häuser wurden angezündet, an vier verschiedenen Orten gleichzeitig. Wie kommt es zu so etwas, mitten in der Nacht? Alles deutet auf eine gezielte Provokation hin. Von wem sie ausging, weiss ich nicht. Am Tag dann fuhren Autos durch die Stadt mit Bewaffneten. Sie trugen schwarze Masken und schossen auf Passanten, auf Usbeken und Kirgisen gleichermassen – um ethnische Spannungen zu verursachen. Diese gab es allerdings schon früher. Bereits 1990 kam es zu Unruhen in Osch, noch zu sowjetischer Zeit.

    Und jetzt werden also die Usbeken vertrieben?

    Das scheint so, an mehreren Orten. Viele Häuser in den usbekischen Vierteln in Osch und Dschalalabad und in usbekischen Dörfern wurden systematisch niedergebrannt. Angeblich sind dabei auch manche Leute in ihren Häusern verbrannt.

    Sind Kirgisen und Usbeken äusserlich leicht zu unterscheiden?

    Für Ausländer auf den ersten Blick nicht, für die Einheimischen schon – wenn die Leute nicht aus Mischehen stammen; solche gibt es ziemlich viele. Die Gesichtszüge der Kirgisen haben eher einen mongolischen Einschlag, die der Usbeken eher einen türkischen. Auch gibt es typische kirgisische oder usbekische Namen. Und zudem steht es im Pass: In den kirgisischen Ausweisen gibt es eine Rubrik «Nationalität». An einigen Orten gingen die Schläger und Brandstifter in der Nacht offenbar von Tür zu Tür und verlangten die Pässe der Bewohner; wenn da «Usbeke» stand, wurden die Leute vertrieben oder umgebracht. [...]

    Wie verhalten sich die Sicherheitskräfte [...] im Süden?

    Auch da versucht es die Polizei mit dieser Taktik der Gewaltvermeidung. Aber das ist gefährlich. In einem Fall wurde ein Polizeikommandant von einer wütenden Menge zu Tode geknüttelt und dann noch angezündet. [...]

    Es ist schwierig, die Lage einzuschätzen. Wir haben einzelne Informationen, aber nicht wirklich den Überblick. Sicher ist der Konflikt sehr blutig, und es gibt viele Flüchtlinge. Aber man kann nur schwer unterscheiden zwischen Fakten und Gerüchten: Was haben die Leute selbst gesehen? Was haben sie nur gehört? Gerüchte verbreiten sich schnell. Sicher werden auch gezielt Gerüchte gestreut. Erzählungen über Gräueltaten eignen sich um Hass zu schüren. [...]

    Das kirgisische Fernsehen informiert regelmässig über den Konflikt. Allerdings gibt es eine beschönigende Darstellung. Zum Beispiel gibt es laut Regierung und offiziellen Medien nur 6.000 Flüchtlinge; das IKRK spricht von 80.000. Bessere Informationen bietet das russische Fernsehen; praktisch alle Leute hier sprechen russisch oder verstehen es zumindest. [...]

  8. #8
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    Up: Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    Die krone.at berichtet:

    Etwa 400.000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen inzwischen auf der Flucht vor den ethnischen Unruhen im Süden Kirgistans. Ein Viertel der Flüchtlinge hat sich demnach ins Nachbarland Usbekistan gerettet. Die 300.000 anderen halten sich entlang der mittlerweile geschlossenen Grenze auf der kirgisischen Seite auf, wie die UNO am Donnerstag mitteilte. In Kirgistan leben insgesamt etwa 5,3 Millionen Menschen. [...]

    Vor der für den 27. Juni geplanten Volksabstimmung droht ein Wiederaufflammen der Gewalt. Die neue Führung des Landes, die nach dem Sturz von Präsident Kurmanbek Bakijew ohne Wahl ins Amt kam, will mit dem Referendum ihre Herrschaft legitimieren. Die Führung um Interims-Präsidentin Rosa Otunbajewa will die Volksabstimmung nur absagen, wenn über das ganze Land oder mehr als dessen Hälfte der Notstand verhängt werden sollte. "Das heißt, das Referendum wird stattfinden", sagte Regierungssprecher Farid Nijasow.


    Regierung: "Haben Lage nicht unter Kontrolle"

    Die Führung des Landes räumte indes ein, die Lage nicht völlig unter Kontrolle zu haben. "Wir können nicht sagen, dass alles eingedämmt und gestoppt ist", sagte der Sekretär des Sicherheitsrats, Alik Orosow. Noch seien Kräfte unterwegs, die zurückgeschlagen werden müssten."

    Russland und der Westen fürchten, dass die frühere Sowjetrepublik durch anhaltende Unruhen ein Hort für international operierende Extremisten werden könnte. Die Vereinten Nationen warnten vor einem Erstarken des Islamismus in der Region. Es gebe dort zahlreiche extremistische Organisationen und unter den derzeitigen Umständen würden sie einen fruchtbaren Boden für ihre Ziele finden, sagte der UN-Sondergesandte Miroslav Jenca. Der Konflikt könne ganz Zentralasien bis an die Grenzen zu Afghanistan radikalisieren.


    Sohn von Ex-Präsident beantragt Asyl

    Der Sohn des gestürzten kirgisischen Präsidenten beantragte unterdessen in Großbritannien Asyl. Berichten britischer Medien zufolge floh Maxim Bakijew nach Großbritannien, da ihn die Übergangsregierung seines Heimatlandes auf eine Liste gesuchter Personen setzte. Er soll Steuerschulden in Höhe von umgerechnet etwa 65 Millionen Euro haben.

    Das britische Innenministerium erklärte, der 32-Jährige sei ohne die nötigen Einreisepapiere bereits am Sonntag mit einem Privatflugzeug auf dem Flughafen Farnborough in der Nähe von London gelandet. Maxim Bakijews Vater war im April gestürzt worden. Er hat in Weißrussland Asyl erhalten.

    ***

    Voice of Russia: About 400,000 displaced by violence in Kyrgyzstan

  9. #9

    AW: Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    Der Sohn des gestürzten kirgisischen Präsidenten beantragte unterdessen in Großbritannien Asyl. Berichten britischer Medien zufolge floh Maxim Bakijew nach Großbritannien, da ihn die Übergangsregierung seines Heimatlandes auf eine Liste gesuchter Personen setzte. Er soll Steuerschulden in Höhe von umgerechnet etwa 65 Millionen Euro haben.
    Das ist auch toll was, 65 Millionen Steuerschulden, nicht mehr in der Lage oder auch nicht willens die Schulden abzutragen, dann wird einfach Asyl beantragt und er ist seine Schulden los oder wie?

  10. #10
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    AW: Kirgisien versinkt im Bürgerkrieg - 'Ethnische Säuberungen'

    Wie dieses Beispiel zeigt, ist eine ethnische Komponente immer ein Konfliktauslöser. Dasselbe könnte auch eines Tages hierzulande mit den Musels geschehen. In dem Fall wäre ich mal gespannt, wie sich unsere Nachbarländer verhalten, bzw. wie der Rest der Welt reagiert. Meine persönliche Meinung zu dem Kirgisienkonflikt : solange sich die Musels gegenseitig die Birne einkloppen, ist die Welt noch in Ordnung. Islam ist doch gleich Frieden, oder?
    Keiner macht alles richtig, und zahlt dafür Lehrgeld. Viele aber machen alles falsch, und lassen andere dafür bluten.

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