Das Projekt Indect der EU soll das Internet nach "abnormalen Verhalten" untersuchen. Es wird von der EU mit über 9 Millionen englischer Pfund unterstützt.

Neben dem Internet sollen auch Bilder von Überwachungskameras (CCTV) ausgewertet werden.

Das Forschungsprojekt Indect ist zunächst für 5 Jahre geplant.Es sollen Programme künstlicher Intelligenz entwickelt werden, die "abnormales Verhalten" entdecken. Dabei sollen Webseiten, Diskussionsforen, Dateiserver, Peer-to-peer-Netzwerke und sogar einzelne Computer überwacht werden.

Eins seiner Hauptziele sei die "automatische Erkennung von Drohungen, abnormalem Verhalten oder Gewalt".

Es nehmen u.a. die Polizei Nordirlands (PSNI) und Computerwissenschaftler der York University und aus 9 anderen europäischen Ländern daran teil.

Die EU möchte ebenfalls im Zuge der Kriminalitätsbekämpfung, der Terrorbekämpfung und des "Managens von Migration" (managing migration) die entsprechenden Budgets um 13,5 % auf fast £900 Millionen Pfund erhöhen.

Die Europäische Kommission ruft zu einer gemeinsamen Kultur innerhalb der EU bei Gesetzesvollzugsbehörden auf. Ein Drittel der Polizeibeamten - in England alleine mehr als 50.000 - sollten in den nächsten 5 Jahren in "europäischen Angelegenheiten" ausgebildet werden (given training in European affairs).

Das könnte u.a. eine verstärkte Zusammenarbeit von Geheimdiensten und Polizeibehörden bedeuten, einschliesslich der englischen DNA-Datenbank.

Stephen Booth, ein Analytiker von "Open Europe" nannte diese Entwicklungen und Projekte "Orwell-mässig" (Orwellian).

Innovativ ist auch, dass nicht nur klassische Textdateien wie eMails ausgewertet werden sollen, sondern auch die Inhalte von Multimedia-Dateien.

Auch sollen auch aktive Systeme entwickelt werden, was immer das auch heissen mag: "...building an internet-based intelligence gathering system, both active and passive".

Die Abteilung für Computerwissenschaften der York Universität will u.a. auch Programme entwickeln, die den Sinn von Worten erkennen und soziale Netzwerke analysieren:

"Our focus is on novel techniques for word sense induction, entity resolution, relationship mining, social network analysis [and] sentiment analysis."

Ein weiteres EU-finanziertes Forschungsprojekt Adabts - Automatic Detection of Abnormal Behaviour and Threats in crowded Spaces – erhielt fast 3 Millionen Pfund. es ist in Schweden basiert, hat aber auch Partner wie das britische Home Office und BAE Systems.

http://www.baesystems.de/

Adabts soll verdächtiges Verhalten u.a. anhand von Überwachungskameras erkennen. Dabei wird der Tonfall und die Tonhöhe der Sprache und das Bewegungsprofil von Menschen inneerhalb von Ansammlungen ausgewertet.
Der Projektkoordinator Dr. Jorgen Ahlberg von der schwedischen Verteidigungsforschung sagte, dies würde nur das Kamera-Überwachungspersonal bei beginnenden Problemen informieren...

Aggressives Verhalten könne dadurch nicht erst bei ernsteren Konflikten, sondern schon bei verbalen Auseinandersetzungen und Rempeleien erkannt werden. In Einkaufscentern könne so eine Sicherheitskraft in der Nähe erscheinen und Angriffe verhindern.

Open Europe glaubt, die so gesammelten Erkenntnisse könnten vom EU Joint Situation Centre (SitCen), ausgewertet werden, was sich zu einer Art "europäischer CIA" entwickeln könne.

Die Polizei solle vorläufig nur die praktische Brauchbarkeit testen.

http://www.telegraph.co.uk/news/ukne...behaviour.html

http://www.indect-project.eu/