Während manche in der islamkritischen Szene mit den üblichen drittklassigen Stammtisch-Kommentaren über Claudia Roth die Sheeple von Wichtigem ablenken, wurden solche Kleinigkeiten übersehen, wie z.B. dass Joschka Fischer nicht nur Gast der Bilderberger war und - wie Cem Özdemir - Mitglied des European Council on Foreign Relations mit George Soros als dessen Hauptsponsor ist.

Jetzt wurde Joschka Fischer auch in der FAZ von Frank Schirrmacher interviewt:

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Im Gespräch: Joschka Fischer

Das ist jetzt der Nachruf, den sie wollten

In seiner Zeit als Außenminister setzte Joschka Fischer eine Historikerkommission ein, um die Geschichte seines Hauses aufarbeiten zu lassen. Im Gespräch mit Frank Schirrmacher begündet er diesen Schritt und zeigt sich entsetzt über das Ergebnis.

Wie ist es zur historischen Aufarbeitung gekommen? Sie haben diese Kommission durchgesetzt.

Marga Henseler war letztendlich der Auslösefaktor, vergessen Sie die alte Dame nicht. Sie hat einen Brief geschrieben, der das Ganze ins Rollen brachte. Und dieser Brief erreichte mich nicht. Marga Henseler war selber in Gestapo-Haft in Brüssel, muss Todesängste gehabt haben, wurde auch bedroht: „Du kommst nach Ravensbrück“, all diese Dinge. Und als sie den Nachruf auf Nüßlein las ...
... der als Generalstaatsanwalt in Prag für 900 Todesurteile verantwortlich war...

... hat sie mir einen empörten Brief geschrieben. „Wie können Sie denn nur...“ Und: „Wissen Sie nicht, dass...“ Der kam nicht an, sondern wurde von der Bürokratie beantwortet.
[...]

Sie haben sich dann erkundigt, wer Nüßlein ist.

Na ja, das wurde bestätigt, Staatssekretär Scharioth hat in die Personalakte geschaut, und wir waren schockiert. Und dann haben wir beraten, meine Büroleiterin Helga Schmidt, Staatssekretär Scharioth und ich, mit dem Resultat: Wir können es uns nicht erlauben, dass die Bundesrepublik da am Ende eine internationale Debatte bekommt, angesichts des internationalen Vertrauens, das sich unser Land durch die Aufarbeitung der eigenen Geschichte erworben hat. Ich habe deshalb damals entschieden, um Schaden von der Bundesrepublik Deutschland abzuwenden: Wer in der SA, der SS oder in der NSDAP war, kriegt halt keinen Nachruf mehr, Punkt. Nicht wissend, was ich damit auslösen sollte. Denn dann starb, wie es der dumme Zufall nun einmal so will, Franz Krapf, SS-Untersturmführer im SD-Hauptamt. Der hatte viele Freunde im Amt. Und dann fragten nach einigen Wochen offensichtlich irgendwelche Ehemaligen im Amt nach, wo denn der Nachruf bleibe. Die wurden über die neue Erlasslage informiert, und dann war die Empörung groß. Es erschien dann diese Anzeige für Krapf in der F.A.Z., und die sogenannte „Nachrufaffäre“ war am Rollen. Und natürlich besteht da ein Zusammenhang. Erwin Wickert hatte mich ja schon 2001 attackiert im Vorfeld der Feier des fünfzigsten Jahrestages der Neugründung des Auswärtigen Amtes. Ich war geschwächt durch die Visa-Affäre – das spielte eine große Rolle, sonst hätten sie das Haupt vermutlich gehoben, aber nicht so. Ich habe dann lange mit dem Personalrat geredet und bin denen dann noch einen Schritt entgegengegangen und hab gesagt: Okay, wir werden nur noch das Faktum des Todes melden. Es gibt ja einen legitimen Anspruch bei früheren Kollegen, zu wissen, wer ist gestorben. Das macht ja jedes Heimatblättchen. Das hat aber überhaupt nichts zu einer Lösung beigetragen, so dass ich gesagt habe: Okay, ihr wollt einen Nachruf, ihr kriegt ihn. Ich hab jetzt die Faxen dicke, und da liegt er nun, dieser Nachruf mit 900 Seiten vor uns. Ihr wollt es so, okay.

Und dann haben Sie mit Ihrer Büroleiterin und dem Staatssekretär beschlossen: Wir machen eine Historikerkommission.

Wir berufen eine hochrangige, ausgewogen und international besetzte Historikerkommission, offensichtlich ist das nötig. Also ich habe die ganze geschichtspolitische Dimension erst im Verlauf des Ganzen begriffen, ich kam mir lange vor wie im falschen Film. [...]

Ja, ich las den Bericht und war zunehmend immer mehr entsetzt. In den fünfziger und sechziger Jahren scheint ja diese „Zentrale Rechtsschutzstelle“ einer der größten Skandale gewesen zu sein. [...]

Tatsächlich scheint es sich dabei um eine Täterschutzstelle gehandelt zu haben. Ich meine, die haben Listen angefertigt von in Frankreich, Holland und Belgien gesuchten Kriegsverbrechern, die in Deutschland waren. Und das wurde über das Rote Kreuz distribuiert, damit ja keiner dort hinfährt, wo er Verhaftung und Verurteilung zu befürchten hatte. Auch die Rolle des Archivs des AA in der Vergangenheit ist überaus dubios, um es mal milde zu formulieren. Das wusste ich auch nicht, dass das Archiv ein Instrument war, um sozusagen [...]

Und deswegen bin ich der Meinung, dass man ernsthaft prüfen sollte, ob es nicht an der Zeit wäre, die Sonderrolle des AA-Archivs zu beenden und es dem Bundesarchiv zu überantworten, wie dies für alle Akten der Bundesregierung der Fall ist, verstehen Sie?Es ist ja auch ein Archiv, in dem Sie nur das finden, was Sie suchen. Sie sind denen ausgeliefert.

Das ganze Interview:

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Wikipedia Bilderberg-Konferenz - Teilnahme

Im Jahr 2008 waren aus Deutschland u. a. das Gründungsmitglied des European Council on Foreign Relations und früherer deutscher Außenminister Joschka Fischer von der Partei der Grünen sowie der damalige außenpolitische Sprecher der CDU/CSU und jetzige Staatsminister im Kanzleramt, Eckart von Klaeden als Teilnehmer anwesend.[1]


Wikpedia: European Council on Foreign Relations